Update: Schweizer Liga ohne Ausländer wäre langweilig

Auf Twitter bin ich über diesen Tweet von „BBC Sporf“ gestolpert:

Und da hat es mich mal interessiert, wie denn das in der Schweiz aussehen würde. Deshalb hier die aktuelle Tabelle (Stand: 31. Oktober), wenn nur Tore von Schweizern zählen würden:

Basel 13 7 5 1 18:7 26
Young Boys 12 6 4 2 14:6 22
St.Gallen 13 5 6 2 10:6 21
Zürich 13 6 3 4 9:6 21
Vaduz 13 5 4 4 8:9 19
Thun 13 3 7 3 8:8 16
Luzern 12 2 6 4 7:11 12
Aarau 13 0 10 3 3:6 10
Sion 13 0 8 5 1:8 8
GC 13 1 5 7 4:15 8

Als Schweizer habe ich selbstverständlich auch Doppelbürger gerechnet (z.B.: Shkelzen Gashi bei Basel). Was man sofort sieht: Es gibt viel weniger Tore. Und häufig hätten Partien 0:0 geendet. Es wäre wirklich langweilig. Zumindest resultatemässig. Ich vermute mal, auf dem Platz wäre auch weniger los.

Allerdings bin ich mit dieser Tabelle nicht wirklich zufrieden. Mannschaften, die auf nicht-Schweizer Stürmer setzen, kommen logischerweise schlechter weg. Und vielleicht müsste man sogar konsequenter sein und auch die Assistgeber dazu rechnen. Beziehungsweise die Tore abziehen.

Habe die Tabelle nun aber trotzdem so gelassen und auch diesen Eintrag geschrieben. Einfach auch, weil ich die ganze Arbeit nicht umsonst gemacht haben will.

Update: So würde die Tabelle nach der Hinrunde aussehen:

Basel 18 12 5 1 28:7 41
St.Gallen 18 8 7 3 15:8 31
Young Boys 18 7 9 2 16:7 30
Zürich 18 8 3 7 11:11 27
Thun 18 5 9 4 10:9 26
Luzern 18 5 7 6 11:13 22
Vaduz 18 5 6 7 8:15 21
Aarau 18 1 11 6 4:11 14
GC 18 2 7 9 5:17 13
Sion 18 0 10 8 1:11 10

Spurensuche im Fussball

Wir haben die Szene glaub alle gesehen. Oder darüber gelesen. Die „lustigen“ Fotomontagen auf Facebook und Twitter gesehen. Jaja, der böse Luis Suarez hat bereits zum dritten Mal zugebissen. Dieses Mal war der Italiener Giorgio Chiellini sein Opfer. Heisst es.

Und genau diese Szene haben wir gesehen. Nur: War da wirklich ein Biss? Alles, was ich sehe, ist, dass der Kopf von Suarez in Richtung Halsbereich von Chiellini geht. Dort einen Bruchteil von einer Sekunde bleibt. Chiellini wehrt sich und reisst seinen Arm hoch. Danach gehen beide zu Boden. Chiellini hält sich die Schulter, Suarez seine Zähne. Die Zuschauer und die Moderatoren sind sich einig: Das war ein Biss. Suarez hat schliesslich in seiner Karriere schon zweimal zugebissen. Einmal Täter – immer Täter.
Aber: Wäre es nicht möglich, dass Suarez Chiellini einen Kopfstoss geben wollte? Natürlich auch völlig unsportlich und absolut daneben. Chiellini sich danach wehrt und beim Ausschlagen Suarez auf den Mund trifft? Dessen Zähne sind ja immer ziemlich weit vorne und so würde es mich nicht erstaunen, wenn Chiellini sich bei dieser Aktion die Zahnabdrücke eingefangen hat. Schliesslich würden Suarez die Zähne kaum schmerzen, wenn er einfach gebissen hätte.

Schliesslich sind diese Überlegungen egal. Die Urteile sind gefällt.

PS: Ich finde Suarez einen unglaublich talentierten Fussballer, der seine Klasse immer wieder in der Premier League zeigt. Doch sein Fairnessverständnis finde ich absolut daneben. Und ich mag ihn auch nicht wirklich. (Für mich bestes Beispiel: WM 2010 und sein Handsspiel gegen Ghana)

Nachtrag: Von Claudio Sprenger (via Martyn Ziegler) habe ich noch diesen Link erhalten. Hier sieht es für mich schon viel eher nach einem Biss aus. Danke!

Verlierer-Tippspiel

Die Tageswoche hat ein witziges Tippspiel zur WM in Brasilien lanciert. Gesucht werden Verlierer.
Da man sein Glück auch ein bisschen erzwingen kann, habe ich ein paar Statistiken ausgegraben. Natürlich alle Angaben ohne Gewähr. Und sollte doch jemand mit meinen Hinweisen gewinnen, bitte ich um ein Bier vom Hauptpreis. Danke.

Zur 1. Frage:
Scheidet England im Penaltyschiessen aus?
Die Vernunft sagt da natürlich „Nein“. Beginnen wir mit den Wettquoten. England wird in der Vorrunde zwei Mal Unentschieden spielen und gegen Costa Rica verlieren. Sagen die Buchmacher. Und mit dieser Bilanz erreichen sie nicht einmal das Achtelfinal. Also gar keine Penalties.
Die Statistik sagt „Ja“. Zumindest passiert es den Engländern seit dem denkwürdigen Spiel gegen Deutschland in Italien (1990) auffällig oft:
WM
1990 Ausgeschieden im Penaltyschiessen gegen Deutschland
1998 Ausgeschieden im Penaltyschiessen gegen Argentinien
2006 Ausgeschieden im Penaltyschiessen gegen Portugal
EM
1996 Ausgeschieden im Penaltyschiessen gegen Deutschland
2004 Ausgeschieden im Penaltyschiessen gegen Portugal
2012 Ausgeschieden im Penaltyschiessen gegen Italien

Zur 2. Frage:
Welches Team kassiert die erste direkte rote Karte?
Dazu schauen wir doch mal auf alle Quali-Spiele der Mannschaften (G/R= Gelb-Rot, R=direkt Rot). Vielleicht kann man so „gefühlt“ die Härte einer Mannschaft rauslesen. Zu beachten: Je nach Kontinent werden Karten schneller ausgeteilt… Die Liste ist von der „unfairsten“ Mannschaft zur „fairsten“ geordnet:
Chile
G/R 2
R 2
Ecuador
G/R 1
R 2
Argentinien
G/R 0
R 2
Kroatien
G/R 0
R 2
Kolumbien
G/R 2
R 1
Frankreich
G/R 1
R 1
Ghana
G/R 0
R 1
Portugal
G/R 0
R 1
Griechenland
G/R 2
R 0
Algerien
G/R 1
R 0
Australien
G/R 1
R 0
England
G/R 1
R 0
Iran
G/R 1
R 0
Italien
G/R 1
R 0
Japan
G/R 1
R 0
Schweiz
G/R 1
R 0
Belgien
G/R 0
R 0
Bosnien und Herzegowina
G/R 0
R 0
Brasilien
Costa Rica
G/R 0
R 0
Deutschland
G/R 0
R 0
Elfenbeinküste
G/R 0
R 0
Honduras
G/R 0
R 0
Kamerun
G/R 0
R 0
Mexiko
G/R 0
R 0
Niederlande
G/R 0
R 0
Nigeria
G/R 0
R 0
Russland
G/R 0
R 0
Spanien
G/R 0
R 0
Südkorea
G/R 0
R 0
Uruguay
G/R 0
R 0
USA
G/R 0
R 0

Zur 3. Frage:
Welches Team kassiert die höchste Niederlage?
Dazu habe ich alle Spiele der Mannschaften (inklusive Freundschaftsspiele) seit der letzten WM angeschaut und die höchste Niederlage rausgesucht. Neben dem Resultat steht noch die Gewinnermannschaft. Auffällig: Australien scheint ein guter Kandidat für eine Kanterniederlage zu sein. Brasilien fügt den Gegnern häufig hohe Niederlagen zu. Und die Schweiz hat zwei WM-Teilnehmern ihre jeweils höchste Niederlage der letzten vier Jahre zugefügt:
Australien
0:6 Frankreich
0:6 Brasilien
Honduras
0:5 Brasilien
Bosnien und Herzegowina
2:6 Portugal
Kamerun
1:5 Portugal
Algerien
0:4 Marokko
Chile
0:4 Uruguay
Costa Rica
0:4 Chile
0:4 Ecuador
Ecuador
0:4 Argentinien
Italien
0:4 Spanien
Japan
0:4 Brasilien
Spanien
0:4 Portugal
Südkorea
0:4 Mexiko
0:4 Kroatien
Uruguay
0:4 Kolumbien
USA
0:4 Spanien
Argentinien
1:4 Nigeria
Elfenbeinküste
1:4 Nigeria
1:4 Mexiko
Frankreich
0:3 Brasilien
Iran
0:3 Brasilien
Niederlande
0:3 Deutschland
Nigeria
0:3 Spanien
Belgien
1:3 Deutschland
Deutschland
3:5 Schweiz
England
2:4 Schweden
Griechenland
2:4 Deutschland
Kroatien
2:4 Schweiz
Ghana
1:3 Japan
1:3 Mali
Portugal
1:3 Brasilien
1:3 Türkei
Schweiz
1:3 Argentinien
1:3 England
Brasilien
0:2 Mexiko
Kolumbien
0:2 Uruguay
0:2 Peru
0:2 Chile
Mexiko
0:2 USA
0:2 Brasilien
0:2 Kolumbien
Russland
0:2 Belgien

Zur 4. Frage:
Welcher FCB-Spieler kommt auf die wenigsten Einsätzen?
Laut Wettquoten fliegen Chile und die Elfenbeinküste in der Gruppenphase raus. Die Schweiz kommt eine Runde weiter. Also haben hier die Schweizer Spieler schon einmal eine kleine Hypothek in der Verliererstatistik. Zudem haben Schär und Stocker ziemlich gute Spiele gezeigt und dürften deshalb auch öfters eingesetzt werden. Bleiben noch Diaz, Die und Sio. Meiner bescheidenen Meinung nach, dürfte Chile gegen die Niederlande und Spanien in der Gruppenphase das Nachsehen haben. Die Elfenbeinküste hat immerhin gegen Kolumbien, Griechenland und Japan eine Chance. Was für Diaz sprechen würde. Wem das zu riskant ist: Auf Die setzen.
Marcelo Díaz
WM-Quali: 11 Einsätze
Freundschaftsspiele: 9 Einsätze
Serey Die
WM-Quali: 4 Einsätze
Freundschaftsspiele: 1 Einsatz
Fabian Schär
WM-Quali: 3 Einsätze
Freundschaftsspiele: 2 Einsätze
Giovanni Sio
WM-Quali: 4 Einsätze
Freundschaftsspiele: 2 Einsätze
Valentin Stocker
WM-Quali: 7 Einsätze
Freundschaftsspiele: 12 Einsätze

Zur 5. Frage:
Wann scheitert das letzte afrikanische Team?
Da könnte ich jetzt natürlich auch alle Daten mühsam zusammensuchen. Lass ich aber. Schliesslich gibt es die hier schon sehr schön aufgelistet:
http://www.afrika-cup.de/fifa-wm-2014/afrikanische-historie/
Meine Einschätzung: Es wird sich keine afrikanische Mannschaft für die Achtelfinals qualifizieren. Die südamerikanischen und die europäischen sind hier zu stark.

Zur 6. Frage:
Welche Mannschaft scheidet mit der besten Bilanz schon in der Vorrunde aus?
Schaut man sich die WM-Gruppenspiele seit 1954 an (vorher wurde nicht in einem eigentlichen Gruppenmodus gespielt), fällt auf, dass die besten Verlierer in der Regel 4 Punkte haben. Zumindest in den letzten Austragungen:
6 Punkte 1982
5 Punkte 1974
4 Punkte 1958
4 Punkte 1962
4 Punkte 1970
4 Punkte 1994
4 Punkte 1998
4 Punkte 2002
4 Punkte 2006
4 Punkte 2010
3 Punkte 1954
3 Punkte 1966
3 Punkte 1978
3 Punkte 1986
3 Punkte 1990
Schauen wir einmal die Gruppe D an. Costa Rica wird wohl Punktelieferant. Also haben Italien, England und Uruguay schon mal sicher 3 Punkte. Gewinnt auch nur eine dieser Mannschaften noch ein Spiel und eines geht Unentschieden aus, haben zwei Mannschaften 4 Punkte. Italien ist stark und wird die Gruppe wohl gewinnen. Aber Uruguay? England? Eine dieser Mannschaften wird mit 4 Punkten ausscheiden. Da dürft Ihr natürlich selbst entscheiden, ob Ihr an Uruguay glaubt, die mit dem Klima sicher besser klar kommen (gerade zu Beginn einer WM entscheidend), oder an England, die endlich mal wieder etwas reissen wollen.
Eine ähnliche Situation gibt es übrigens auch in der Gruppe F (mit Bosnien und Herzegowina und Nigeria) und vielleicht sogar in der Gruppe H (mit Russland und Südkorea). Eventuell könnte bei diesen beiden die Tordifferenz für das Tippspiel besser sein. Trotzdem: Safe bet: England.

Zur 7. Frage:
Wann scheitert Deutschland?
Die Frage ist fies, da wir ja alle von klein auf lernen, dass Deutschland eine Turniermannschaft ist und immer gewinnt. Auch wenn sie das natürlich nicht machen. Alle Statistiken und auch alle Wettquoten sprechen für Brasilien. Und wir müssen schliesslich auch professionell arbeiten und gehen daher von diesen Quoten aus. Deshalb: Deutschland gewinnt natürlich die Gruppenphase und alle sprechen schon vom Titel und von einem neuen Sommermärchen (zumindest in Deutschland). Sie treffen auf den 2. der Gruppe H. Das wird Russland oder Südkorea sein, da diese Gruppe von Belgien gewonnen wird. Beides sind derzeit eher schwache Mannschaften und unterliegen Deutschland, das auf den Sieger der Partie E1-F2 trifft. E1 könnte (seien wir Optimisten) die Schweiz sein. Oder Frankreich. Oder Ecuador. Egal. F2 wird Bosnien und Herzegowina oder Nigeria oder Argentinien sein. Auch egal. Eine dieser Mannschaften trifft auf Deutschland, die natürlich keine Probleme damit haben und ins Halbfinal kommen. Jetzt wird es endlich auch spannend.
Denn: Dort treffen sie auf den künftigen Weltmeister Brasilien! Diese haben in der Zwischenzeit die Niederlande (B2) und den Sieger von C1-D2 (Kolumbien, Uruguay, England, Japan oder Griechenland) rausgeworfen.
Die richtige Lösung für diese Frage heisst also: Halbfinal.

Zur 8. Frage:
Welche Mannschaft kassiert im ganzen Turnier die meisten Tore? (ohne Elfmeter)
Bei dieser Frage muss man natürlich in Betracht ziehen, dass eine Mannschaft mehr Tore kassieren kann, wenn sie auch weiter kommt. Allerdings kommt es kaum wirklich zu vielen Toren in dieser Phase, die Mannschaften spielen zu defensiv und Elfmeterschiessen zählt bei diesem Tippspiel ja nicht. Schauen wir uns doch die Statistik der letzten drei WM an:
2010 am meisten Tore erhalten hat Nordkorea (12, in der Gruppenphase ausgeschieden). Danach folgen Uruguay (Kleines Final) und Südkorea (Achtelfinal) mit je 8. Vier Tore unterschied. Ist Nordkorea also ein Ausreisser? Oder sehen wir hier ein Muster?
2006: Die beiden Mannschaften mit den meisten erhaltenen Toren scheitern in der Gruppenphase. Es sind Serbien und Montenegro mit 10 und Costa Rica mit 9 Gegentreffern. Also war Nordkorea wohl doch keine Ausnahme.
2002 scheitern Saudi-Arabien und China in der Gruppenphase. Sie erhalten 12 respektive 9 Gegentore.
Wer ist in diesem Jahr nun das Nordkorea/Serbien und Montenegro/Saudi-Arabien der WM?  Krasser Aussenseiter, der irgendwie so gar nicht an die WM passen will? Ich vermute ja, dass es Algerien sein wird. Belgien, Südkorea und Russland sind immer für viele Tore gut.

Zur 9. Frage:
Welche Mannschaft erhält im ganzen Turnier die meisten Karten?
Alle Karten werden gleich gezählt (Gelb-Rot gilt als eine Karte). Versuchen wir doch mal rauszufinden, welche Mannschaft die unfairste ist. Ich habe alle Karten der Qualifikationsspiele gezählt. Bei Brasilien alle Karten der letzten zwei Jahre. Da einige Mannschaften natürlich viel mehr Spiele machen mussten, wäre eine einfache Auflistung ein bisschen unfair. Deshalb gilt hier: Karten pro Spiel. Um mehr Klarheit zu bekommen, habe ich Gelb-Rote als 1,5 und Rote als 2 Karten gezählt. Ich weiss, dass im Tipp alle gleich zählen. Wir wollen ja auch nur die unfairste Mannschaft finden…
1. Uruguay 2,7 (Karten pro Spiel)
2. Kolumbien 2,65
3. Chile 2,6
4. Ecuador 2,55
4. Griechenland 2,55
6. Kroatien 2,5
7. Elfenbeinküste 2,4
8. Argentinien 2,2
9. Costa Rica 2,1
10. Schweiz 2,05
10. Frankreich 2,05
12. Ghana 2
13. Portugal 1,85
14. Iran 1,8
15. Niederlande 1,7
16. Australien 1,65
17. England 1,6
17. Deutschland 1,6
17. Kamerun 1,6
17. Italien 1,6
21. USA 1,55
22. Algerien 1,5
23. Honduras 1,4
24. Südkorea 1,35
25. Brasilien 1,25
26. Belgien 1,2
27. Russland 1,1
28. Nigeria 1,1
29. Mexiko 1,05
30. Spanien 1
31. Bosnien und Herzegowina 0,9
32. Japan 0,4
Sofort fällt natürlich auf, dass besonders Südamerikanische Mannschaften viele Karten kassieren. Das liegt aber eher an den Schiedsrichtern dort und sollte bei der WM dann keinen Einfluss mehr haben. Dann sieht man, dass eine durchschnittliche Mannschaft pro Spiel 1-2 Karten bekommt. Deshalb wird hier mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Mannschaft gewinnen, die im Turnier sehr weit kommt. Brasilien? Die spielen auffällig fair und haben den nicht zu unterschätzenden Heimvorteil. Ich tippe auf Argentinien, denen ich zumindest das kleine Final zutraue und die gerade in Brasilien einen schweren Stand haben werden – vom Publikum und von den Schiedsrichtern.

Zur 10. Frage:
Welche Mannschaft schiesst das erste Eigentor?
In der Qualifikation haben nur Ecuador, Uruguay, Honduras, Mexiko, Griechenland, Australien und Südkorea je ein Eigentor geschossen. Zudem Brasilien in einem Freundschaftsspiel (gegen die Schweiz).
So kommen wir also nicht weiter. Fallen überhaupt bei Weltmeisterschaften viele Eigentore? Schauen wir doch mal die letzten fünf Austragungen an:
WM 2010
Dänemark (im ersten Gruppenspiel gegen Niederlande)
Südkorea (im vierten Gruppenspiel gegen Argentinien)
WM 2006
Paraguay (Gruppenspiel gegen England)
Trinidad und Tobago (Gruppenspiel gegen Paraguay)
Italien (Gruppenspiel gegen USA)
Portugal (Kleiner Final gegen Deutschland)
WM 2002
Spanien (Gruppenspiel gegen Paraguay)
Portugal (Gruppenspiel gegen USA)
USA (Gruppenspiel gegen Portugal)
WM 1998
Schottland (Gruppenspiel gegen Brasilien)
Marokko (Gruppenspiel gegen Norwegen)
Südafrika (Gruppenspiel gegen Frankreich)
Spanien (Gruppenspiel gegen Nigeria)
Bulgarien (Gruppenspiel gegen Spanien)
Jugoslawien (Gruppenspiel gegen Deutschland)
WM 1994
Kolumbien (Gruppenspiel gegen USA, traurige Geschichte am Rande: Der Schütze Andres Escobar wurde wenige Tage nach seiner Rückkehr nach Kolumbien ermordet – wegen diesem Eigentor)
Offenbar gibt es also Eigentore an der WM. Und hauptsächlich in Gruppenspielen. Und offenbar kann das wirklich jeder Mannschaft passieren. Immerhin drei Mal gab es Eigentore zu Gunsten der USA. Und Eigentore fallen häufig bei Druckphasen des Gegners. Zudem sind mehrheitlich europäische Mannschaften betroffen. Die USA treffen in den Gruppenspielen auf Deutschland und Portugal als Vertreter Europas. Von der Wahrscheinlichkeit her wäre Deutschland für ein Eigentor fällig. Deshalb ist das auch mein Tipp.

Zur 11. Frage:
Wer verliert den Final?
WM-Finals sind selten etwas fürs Auge. Deshalb wäre mein Tipp „Der Fussball“. Ist aber leider keine Option. Wer kommt also ins Final – und ich bleibe dabei, dass Brasilien gewinnen wird? Deutschland haben wir bereits ausgeschlossen. Argentinien ebenfalls. Der Geheimtipp Belgien? Kaum. Dafür sind andere Mannschaften zu abgeklärt. Niederlande? Die treffen schon früher auf Brasilien. Frankreich oder Italien? Scheitern an Deutschland und Spanien. Aha! Spanien! Und schon haben wir den Verlierer des Finals.

Zur 12. Frage:
Wie viele Trainer treten während der WM zurück oder werden zurückgetreten?
Gehen wir doch mal Trainer um Trainer durch:
Algerien
Trainer: Vahid Halilhodzic (seit 2011)
Bei afrikanischen Mannschaften muss man immer mit einer Entlassung rechnen. Und für Halilhodzic wäre eine überraschende Entlassung nichts neues: Bei der Elfenbeinküste wurde er trotz WM-Qualifikation und einer eindrücklichen Bilanz kurz vor dem Turnier in Südafrika entlassen.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Möglich
Argentinien
Trainer: Alejandro Sabella (seit 2011)
Der „Magier“ profitierte von einer plötzlichen Trainerentlassung. Kam Nach dem Viertelfinalaus Argentiniens bei der Copa America 2011. Sollte Argentinien nicht mindestens das Halbfinal erreichen, wäre er wohl wieder weg.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Wahrscheinlich
Australien
Trainer: Ange Postecoglou (seit 2013)
Hat gerade eben einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben. Auch wenn Australien schon früh scheitern sollte, ist Postecoglou kaum gefährdet.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Belgien
Trainer: Marc Wilmots (seit 2012)
Kam über den Co-Trainer-Posten und als Interimstrainer zu seinem Amt. Wurde mit Belgien Gruppensieger in der Qualifikation und zum „Trainer des Jahres“ gewählt. Hat gerade einen Vertrag bis 2018 unterschrieben.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Bosnien und Herzegowina
Trainer: Safet Susic (seit 2009)
Trotz verpasster EM-Quali 2012 gab es eine Vertragsverlängerung bis Juli 2014. Wahrscheinlich wird er nach der WM ersetzt, eine Entlassung während dem Turnier würde keinen Sinn mehr machen.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Brasilien 
Trainer: Luiz Felipe Scolari (seit 2012)
Muss die WM im eigenen Land gewinnen. War schon Trainer beim WM-Sieg 2002 in Deutschland – und trotzdem in der Kritik und danach entlassen. Sollte sich Brasilien nicht für den Final qualifizieren, ist er weg.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Möglich
Chile 
Trainer: Jorge Sampaoli (seit 2012)
Hat Chile auf die Erfolgsstrasse in der Qualifikation gebracht und ist derzeit unbestritten. Sollte Chile die Vorrunde überstehen, bleibt er, sonst müsste er wohl gehen. Keine leichte Aufgabe mit Spanien und den Niederlanden in der Gruppe.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Möglich
Costa Rica
Trainer: Jorge Luis Pinto (seit 2011)
Hat die Qualifikation mit Costa Rica schon zwei Spiele vor Schluss klar gemacht und seine Position so gefestigt. Auch wenn Costa Rica früh ausscheiden würde, bliebe er wohl Trainer der Mannschaft – zumindest bis nach dem Turnier.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Deutschland
Trainer: Jogi Löw (seit 2006)
Hat den Vertrag gerade eben bis 2016 verlängert. Und Deutschland gilt nicht gerade als Verband, der Trainer überhastet entlässt.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Ecuador
Trainer: Reinaldo Rueda (seit 2010)
Rueda ist in Ecuador nicht unbestritten. Trotzdem kann er sich nun schon seit vier Jahren im Amt halten. Ein Ausscheiden in der Gruppenphase könnte aber dem Verband genug sein und er würde seinen Posten verlieren.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Möglich
Elfenbeinküste
Trainer: Sabri Lamouchi (seit 2012)
Bei der Elfenbeinküste ist ein Trainerposten nie sicher. Das mussten schon einige Coaches vor Lamouchi erfahren. Seinen Job wird er wohl verlieren, sollte die Mannschaft nicht bis in die Viertelfinals kommen. Und das dürften sie kaum schaffen.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Wahrscheinlich
England
Trainer: Roy Hodgson (seit 2012)
Hodgson ist mit England schon an der EM 2012 im Viertelfinale nach Elfmeterschiessen ausgeschieden. Und seinen Job verlor er nicht. Und auch bei dieser WM ist er nicht in Gefahr.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Frankreich
Trainer: Didier Deschamps (seit 2012)
Wir erinnern uns noch alle an die Aufregung rund um die Franzosen in Südafrika. Unter Deschamps ist nun ein wenig Ruhe eingekehrt und die Mannschaft hat in der Vorbereitung zur WM gute Spiele gezeigt. Seinen Vertrag hat Deschamps gerade erst bis 2016 verlängert.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Ghana
Trainer: James Appiah (seit 2012)
Appiah sitzt bei Ghana fest im Sattel. Er holte an der Afrikameisterschaft 2013 den vierten Platz und hat nach erfolgreicher WM-Quali seinen Vertrag letzte Woche bis Juli 2016 verlängert.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Griechenland
Trainer: Fernando Santos (seit 2010)
Sehr erfolgreich mit Griechenland und hat in der Mannschaft eine Verjüngung eingeleitet. Das war auch sein Job. Und der ist jetzt erledigt. Hat bereits angekündigt, dass er nach der WM als Nationaltrainer abtritt.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Honduras
Trainer: Luis Suarez (seit 2011)
Der Vertrag mit Suarez läuft in diesem Jahr aus. Die Erwartungshaltung in Honduras ist hoch. Und Suarez hat auf den Publikumsliebling Jonathan „Jona“ Mejia für die WM verzichtet. Scheitert er früh, und das wird er aller Wahrscheinlichkeit nach, ist er seinen Trainerposten los.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Wahrscheinlich
Iran
Trainer: Carlos Queiroz (seit 2011)
Bereits 2012 kam es zu einem kleineren Eklat zwischen Queiroz und dem iranischen Verband nach einer Niederlage gegen Libanon. Trotzdem ist das Erreichen der Endrunde ein Riesenerfolg für den Verband. Scheidet er mit Iran früh oder gar blamabel aus, ist er seinen Job los.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Möglich
Italien
Trainer: Cesare Prandelli (seit 2010)
In Italien ist grundsätzlich mal immer der Trainer an Niederlagen schuld (wie sonst auch fast überall). Trotzdem scheint die Position Prandellis äusserst gesichert zu sein. Vor zwei Jahren wurde Italien unter ihm Vize-Europameister. Und an dieser WM soll vielleicht noch mehr drin liegen.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Japan
Trainer: Alberto Zaccheroni (seit 2010)
Der grosse Taktiker könnte es mit Japan an der WM weit bringen. Schliesslich waren es auch die erste Mannschaft, die sich für die WM qualifiziert hatte. 2011 wurde Zaccehroni mit Japan Asienmeister.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Kamerun
Trainer: Volker Finke (seit 2013)
Finke wurde speziell für die WM in Brasilien geholt. Und hat die Qualifikation auch geschafft. Bisher gibt es also keinen Grund, ihn zu entlassen. Allerdings könnte sich das rasch ändern. Qualifiziert sich Kamerun nicht für die Achtelfinals, ist Finke wohl weg.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Möglich
Kolumbien
Trainer: José Pekerman (seit 2012)
Hier wird weniger der Verband das Problem sein. Pekerman hat hohe Ansprüche. Bei der WM 2006 wollte er mit Argentinien ins Finale und trat zurück, als dies nicht gelang. Und sollte Kolumbien vor dem Achtelfinal scheitern, wird er das wohl wieder machen.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Möglich
Kroatien
Trainer: Niko Kovac (seit 2013)
Er hat die fast verpasste WM-Qualifikation noch retten können und deshalb eine gute Ausgangslage innerhalb des Verbandes. Kovac geniesst auch den Rückhalt der Mannschaft. Er wird kaum mit einer unliebsamen Überraschen rechnen müssen.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Mexiko
Trainer: Miguel Herrera (seit 2013)
Hat mit Mexiko die Qualifikation erst durch zwei Siege in der Barrage gegen Neuseeland geschafft. Und ist in Mexiko nicht ganz unbestritten. Dass er aber noch während der WM entlassen werden könnte, ist eher unwahrscheinlich.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Niederlande
Trainer: Louis van Gaal (seit 2012)
Van Gaal wird die Niederlande nach der WM in Richtung Manchester United verlassen. Und deshalb unabhängig vom Abschneiden seiner Mannschaft nicht frühzeitig entlassen werden.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Nigeria
Trainer: Stephen Keshi (seit 2011)
Keshi ist in Nigeria ein Sympathieträger und eine Instanz. Das zeigt sich nur schon daran, dass er über drei Jahre Trainer einer afrikanischen Nationalmannschaft geblieben ist – das schafft sonst fast niemand. Allerdings ist er im Verband nicht unbestritten. Obwohl er 2013 die Afrikameisterschaft gewann, trat er nach dem Titelgewinn zurück, weil der Verband zu wenig Vertrauen gezeigt hätte und ihm mit der Entlassung gedroht habe. Allerding kehrte er einen Tag später wieder zurück.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Möglich
Portugal
Trainer: Pauolo Bento (seit 2010)
Erst vor zwei Monaten hat Bento seinen Vertrag bis 2016 verlängert. Bento gilt als sehr impulsiver Trainer, trotzdem wird er sich selbst kaum entlassen. Und auch der Verband nicht. Egal wie früh Portugal ausscheiden wird.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Russland
Trainer: Fabio Capello (seit 2012)
Capello hat seinen Vertrag im Januar bis 2018 verlängert. Dann findet die WM in Russland statt. Was bis dann passiert, wird lediglich als Vorbereitung angesehen.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Schweiz
Trainer: Ottmar Hitzfeld (seit 2008)
Wir alle wissen es: Die Schweiz ist beständig. Egal wie klein oder gross die Erfolge sind. Und Hitzfeld hat schliesslich schon seinen Nachfolger für nach der WM.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Spanien
Trainer: Vicente del Bosque (seit 2008)
Der Erfolg spricht für sich. Und das weiss auch der Verband und hat seinen Vertrag bis 2016 verlängert. Del Bosque wird höchstens bei einem Scheitern in der Gruppenphase ins Wanken kommen. Und das wird kaum passieren.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Südkorea
Trainer: Hong Myung-bo (seit 2013)
Unter Hong hat Südkorea die erste Olympische Medaille im Fussball gewonnen. Nur schon deshalb ist seine Position kaum gefährdet.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Uruguay
Trainer: Oscar Washington Tabarez (seit 2006)
Holte mit Uruguay die Copa America im 2011. In Uruguay ist Tabarez unbestritten. An der letzten WM konnten die Südamerikaner den vierten Platz mit ihm feiern. Tabarez ist in Uruguay eine Institution.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
USA
Trainer: Jürgen Klinsmann (seit 2011)
Führt die USA konstant an die Weltspitze heran. 2013 gewann er mit seiner Mannschaft den CONCACAF Gold Cup und wurde in der WM-Qualifikation Gruppensieger. Sein Vertrag wurde Ende 2013 bis 2018 verlängert. Zudem wird er auch noch technischer Direktor. Seine Position ist also gefestigt.
Wahrscheinlichkeit einer Entlassung während dem Turnier: Klein
Für unseren Tipp ziehen wir also die Trainer in Betracht, deren Wahrscheinlichkeit einer Entlassung „wahrscheinlich“ eingestuft wird und zudem die Hälfte jener Trainer, die als „möglich“ da stehen. Das wären dann sieben. Realistisch? Schauen wir doch mal vier Jahre zurück. Damals gaben sieben Trainer ihren Rücktritt während dem Turnier bekannt (oder Verträge wurden nicht verlängert):
Carlos Parreira (Südafrika)
Javier Aguirre (Mexiko)
Raymond Domenech (Frankreich)
Huh Jung-moo (Südkorea)
Paul Le Guen (Kamerun)
Marcello Lippi (Italien)
Dunga (Brasilien)
Die Zahl ist also durchaus realistisch. Oder zumindest in dieser Grössenordnung.

Zur 13. Frage:
Welcher der grossen Trikotsponsoren (Nike, Puma, Adidas) ziert die wenigsten Mannschaften in der K.O.-Phase?
Dazu muss man natürlich erst mal wissen, welche Nationen von welchem Ausrüster gesponsort werden:
Nike: Australien, Brasilien, England, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Niederlande, Portugal, Südkorea und USA
Puma: Algerien, Chile, Elfenbeinküste, Ghana, Italien, Kamerun, Schweiz und Uruguay
Adidas: Argentinien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Japan, Kolumbien, Mexiko, Nigeria, Russland und Spanien
Andere (hier nur für das persönliche Interesse relevant): Belgien (Burrda), Costa Rica (Lotto), Ecuador (Marathon), Honduras (Joma) und Iran (Uhlsport).
Welche Mannschaften kommen also sicher (sofern es sicher gibt) weiter?
Nike: Brasilien, Frankreich, Niederlande, Portugal.
Puma: Italien, Uruguay.
Adidas: Argentinien, Deutschland, Kolumbien, Russland, Spanien.
Geben wir diesen je einen Punkt. Wer kommt vielleicht weiter?
Nike: Australien, England, Griechenland, Kroatien, USA
Puma: Chile, Elfenbeinküste, Schweiz.
Adidas: Bosnien und Herzegowina, Japan, Mexiko.
Geben wir diesen Mannschaften je einen halben Punkt. Das ergibt:
Nike: 6,5
Puma: 3,5
Adidas: 6,5
Damit scheint der Fall klar zu sein: Puma stellt die wenigsten Vertreter in der K.O.-Phase. Was ja auch rein von der Wahrscheinlichkeit her mit der Anzahl Teams logisch ist.

Zur 14. Frage:
Welches Team hat das hässlichste Trikot der WM?
Natürlich Geschmackssache. Trotzdem können wir einige Trikots ausschliessen. Neutrale, einfarbige Trikots werden kaum als „hässlich“ angesehen. Zumindest nicht, bis man sie an Spielern gesehen hat. Bleiben noch:
Argentinien, Belgien, Costa Rica, Deutschland, Iran, Japan, Kamerun, Kolumbien, Kroatien, Mexiko, Nigeria, Portugal und Spanien. Da ja gerne die eigene Mannschaft kritisiert wird, lassen wir die Schweiz auch noch dabei. Argentinien, Iran, Japan, Kroatien und Spanien streichen wir dafür, da sie sehr neutral oder in landestypischen Mustern gehalten sind (die wir schon länger kennen und uns daran gewöhnt haben). Die Stimmen werden sich also auf folgende Nationen verteilen: Belgien, Costa Rica, Deutschland, Kamerun, Kolumbien, Mexiko, Nigeria, Portugal und die Schweiz. Je näher uns ein Land ist, desto mehr Leute werden es kritisieren (emotional aufgeladen). Schmeissen wir also noch Costa Rica, Kamerun, Kolumbien, Mexiko und Nigeria raus. Und jetzt müsst Ihr selbst entscheiden: Belgien, Deutschland, Portugal oder die Schweiz.

Zur 15. Frage:
Welchem Team wird als erstes ein Tor durch die Torlinientechnik aberkannt?
Sagen wir mal so: Wenn immer England oder Deutschland spielen (am besten gegeneinander), ist ein umstrittenes Tor dabei. Kann hier die Entscheidung also auch nicht abnehmen. Und das ist auch gut so. Ein Tor ist ein Tor ist ein Tor ist ein Tor.

Soweit mal meine Analysen. Als Quellen verwendet habe ich:
– Transfermarkt.de
– Fifa.com
– Wikipedia.org
…und noch viele Seiten mehr (die ich nicht mehr weiss).
Dann habe ich ungefähr 540 WM-Matchberichte und über 800 WM-Qualifikations-Matchberichte gelesen. Und bei dieser Menge passiert schnell mal ein Fehler. Also: Korrekturen nehme ich gerne entgegen!

Update: Falsches Spiel bei der Fifa?

Gestern hat die Fifa eine Medienmitteilung verschickt. Das ist nicht ungewöhnlich und kommt jeden Monat mehrmals vor. Und beim Lesen der Mitteilung ist mir auch nichts besonderes aufgefallen und ich habe die Mail gelöscht.

Einige Stunden später hat Ed Malyon vom Mirror folgendes Bild auf Twitter veröffentlicht:

…und das hat dann meine Aufmerksamkeit geweckt.

Die Erfolgsrate der Argentinier, die ein Ticket für die WM in Brasilien wollten, liegt bei gerade einmal 1,68 Prozent. Verglichen mit den anderen Zahlen ist das lächerlich und die Wahrscheinlichkeit, dass hier wirklich nur das Losglück ausschlaggebend war, ist äusserst gering. Ich vermute, dass die Fifa die WM wirklich als „Fussball-Fest“ sieht und deshalb die möglichen Party-Crasher Argentinien als grösste Rivalen der Brasilianer nicht einladen wollte.

Laut Fifa gingen die meisten Tickets an Brasilien (verständlich), gefolgt von den USA, England, Deutschland, Australien, Kanada, Frankreich, Kolumbien, Schweiz und Japan. Wurde da etwa auf die wirtschaftliche Stärke der Länder geschaut? Wie dick ist das Portemonnaie der Besucher, wenn sie nach Brasilien kommen?

Ebenfalls auffällig ist die unglaubliche Erfolgsquote bei Kanada. Jede vierte Person, die ein Ticket wollte, bekam auch eines. Was könnten hier die Gründe sein? Kanada wird 2015 die WM der Frauen austragen. Muss nun dort die Begeisterung für Fussball gefördert werden?

Das sind natürlich alles nur Vermutungen und Verschwörungstheorien. Auch wenn die Fifa nicht gerade als besonders transparentes Unternehmen gilt, wäre diese Vorgehensweise bei der Ticketvergabe doch eher plump. Aber zuzutrauen wäre es der Fifa leider doch.

Update vom 7. November: Habe soeben mit der Pressestelle der Fifa telefoniert. Für die komische Erfolgsrate bei den Ticketbewerbungen gibt es offenbar eine einfache Erklärung: Die Argentinier haben sich hauptsächlich für sogenannt „Team Specific Series“-Tickets beworben. Das heisst, dass sie nur Tickets für Argentinien-Spiele wollten. Und diese Tickets sind äusserst limitiert. Zudem seien von dort auch sehr viele Anträge für Final-Tickets gestellt worden. Den Fans in Kanada und auch den USA war es ziemlich egal, welches Spiel sie schauen gehen sollen. Deshalb hatten sie auch ungleich grössere Chancen auf ein Ticket. Ein weiterer Faktor war, dass aus Argentinien viele Bewerber dabei waren, die ungenügend viel Geld auf ihrer Kreditkarte hinterlegt hatten und deshalb die Tickets nicht bekamen. In einer nächsten Runde werde das wieder anders aussehen, heisst es bei der Fifa. Dann kommen die „Teamtickets“ in den Verkauf. Dort werden pro teilnehmender Mannschaft 8% der Tickets über den Landesverband verkauft. Also Schweizer Fans haben ein Kontingent für Spiele ihrer Mannschaft. Es wird also schon noch genügend Argentinier am Turnier haben.

Update vom 9. November: Hansruedi Widmer hat sich die Mühe gemacht und die Wahrscheinlichkeitsrechnung durchgeführt. Hier seine spannenden Resultate.

Rassismus, Fussball und Olma

Zugegeben: Was nun folgt sind zum Teil wirre Gedankenfetzen. Aber sie müssen raus.

Gestern war ich in einer Bar in der Nähe des Olma-Geländes und habe mir den Match Albanien-Schweiz angeschaut. Die Stimmung war ok, es wurde wenig geredet. Im Laufe der ersten Halbzeit kamen immer mehr Besucher. Offensichtlich von der Olma. Die Luft im Lokal wurde übler (Käse und Bier), es wurde lauter und enger. Gehört halt dazu und stört mich auch nicht wirklich. Aber dann wurde es hässlich. Als noch alles auf ein 0:0 fielen plötzlich extrem rassistische Sprüche gegen die Albaner. Sie kamen womöglich nur von einer kleinen Gruppe, die direkt hinter mir stand. Aber trotzdem.

Kritik an rassistischen Fussballfans ist nicht neu. Und sie greift jedes Mal zu kurz. Denn hier handelte es sich nicht um Fussballfans. Es waren Olma-Besucher, die zufällig in eine Bar kamen, in der Fussball lief. Die Personen interessierten sich nicht wirklich für das Spiel. Einer der Gruppe musste einem anderen sogar erklären, dass es beim Fussball zwei Halbzeiten à 45 Minuten gibt.

Rassismus ist kein Problem des Fussballs. Es ist ein gesellschaftliches Problem. Fussball ist grossartig. Der Einstieg ist niederschwellig, die Grundregeln sind schnell verstanden (der Ball darf nicht mit den Händen berührt werden und wer mehr Tore schiesst hat gewonnen), die Emotionen sind gross. Und genau deshalb wird der Bedeutung des Fussballs auch gerne zu viel Gewicht gegeben. Ok, vielleicht kann man nicht mal die Gesellschaft für den Rassismus verantwortlich machen. Es ist ein Problem, das im Wesen des Menschen verankert ist. Fussball wegen Gewalt oder Rassismus zu hassen, ist wie wenn man die Demokratie dafür hasst, dass eine Abstimmung oder Wahl nicht zu den eigenen Gunsten ausgegangen ist. Gib der Menschheit die Möglichkeit, sich auszudrücken, und das Ergebnis wird nicht immer schön sein.

Fussball ist positiv. Erfolg und Misserfolg wird immer geteilt. Als Individuum hat man keine Chance. Der menschliche Fortschritt ist auch immer eine Zusammenarbeit und nie die Leistung eines einzelnen Menschen. Fussball lehrt uns, dass wir nur so zum Ziel kommen. Eine sehr schöne Lektion – auch wenn der Preis dafür manchmal hoch ist.

Clubzugehörigkeiten der Nationalspieler der Schweiz

Wenn der Schweizer Fussballnationalmannschafts-Trainer jeweils seine Mannschaft nominiert, werden immer wieder auch Stimmen laut, die mehr Spieler von diesem oder jenem Verein fordern. Doch welche Clubs werden wirklich benachteiligt? Und welcher Club stellte die meisten Nationalspieler in der Geschichte der Schweizer Nati? Ich habe da mal eine kleine Tabelle gemacht. Spannend finde ich auch, dass die Schweizer Nati-Spieler aus insgesamt 158 Vereinen kamen.

So kickt die Schweiz

Ich habe mal wieder eine Karte gemacht. Über Fussball.

In die Punkte eingeflossen sind: Anzahl registrierte Teams beim SFV. Wobei hier jedes Team gleichwertig gezählt worden ist. Egal ob Frauen, Männer, Junioren oder Veteranen. Und ja, ich habe die Teams gezählt. Nicht die Klubs. Es gibt in der Schweiz laut SFV übrigens 13’298 Teams. Fürstentum Liechtenstein habe ich nicht gezählt (gehört ja nicht zur Schweiz…). Eine Schwierigkeit bei der Zählweise war, dass die Klubs gewisser Kantone auf bis zu drei Regionalverbände verteilt werden. Deshalb musste ich bei praktisch jedem Verein über die Adresse den richtigen Kanton suchen. Auch eine schöne Lektion in Sachen Geographie. Da grosse Kantone natürlich mehr Teams haben, habe ich die Teams prozentual auf die Bevölkerung gerechnet.
Dann gibt es 2 Punkte zusätzlich, wenn es im Kanton eine alternative Liga gibt. Zudem gibt es pro gewonnenem Titel in der höchsten Spielklasse (Meisterschaft oder Cup) einen Punkt. Natürlich auch hier bei den Männern und den Frauen.

Und so sieht dann die offizielle Tabelle der Schweizer Fussball-Kantone aus:
1. Jura (337 Punkte)
2. Freiburg (285)
3. Zürich (249)
4. Solothurn (218)
5. Obwalden (213)
6. Luzern (211)
7. Wallis (204)
8. Bern (195)
9. St.Gallen (184)
9. Tessin (184)
11. Waadt (179)
12. Glarus (178)
13. Basel-Landschaft (176)
14. Schaffhausen (174)
15. Neuenburg (172)
15. Aargau (172)
17. Basel-Stadt (171)
18. Schwyz (170)
19. Zug (162)
20. Uri (161)
21. Genf (160)
22. Thurgau (154)
23. Nidwalden (148)
24. Appenzell Ausserrhoden (122)
25. Appenzell Innerrhoden (114)
26. Graubünden (108)

Und noch graphisch dargestellt:
Anmerkungen dazu immer willkommen!

Quellen:

http://www.football.ch
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/02/blank/key/bevoelkerungsstand/02.Document.141983.xls

Fan sein heisst auch leiden

Gestern war ich im Stadion beim Spiel FC Basel – Tottenham Hotspur. Gleich vorweg: Ich bin seit 1986 Fan der Spurs. Und natürlich trug ich auch mein Spurs-Trikot beim Spiel.

Es war keine schöne Erfahrung. Und trotzdem bin ich nicht wirklich überrascht, dass Tottenham gegen Basel aus dem Cup geflogen ist. Nicht weil Basel zu stark für die Spurs wäre, sondern weil ich mich nichts anderes von Tottenham gewohnt bin. Die Lilywhites starten seit ich mich erinnern mag immer stark in die Saison und bauen dann ebenso stark gegen Ende ab. Und sollten sie einmal nahe an ein grosses Erfolgserlebnis kommen, kann man als Fan sicher sein, dass man enttäuscht wird.

Man könnte für die gestrige Niederlage viele Gründe anführen. Zu viele hochkarätige Absenzen (Lennon, Defoe, Bale, Gallas, …), fehlendes Abschlussglück, das übliche Penaltypech englischer Mannschaften. Basel war nicht unbedingt besser. Trotzdem war der Sieg über beide Spiele gesehen verdient.

Doch solche Analysen sollen bitte die Profis, die Sportreporter, machen.

Was mir aber in Gesprächen vor dem Spiel aufgefallen ist: Basel-Fans waren sogar schon vor dem Hinspiel in London überzeugt, dass ihr FCB den Einzug in die Halbfinals schaffen kann. Ich als Tottenham-Fan hab immer entgegnet, dass die Spurs nur mit Glück weiterkommen können. Ist das nun ein psychologischer Vorteil für die Basler? Sind diese Gedanken auch in den Köpfen der Spieler? Immerhin kennen Basler Spieler und Fans Niederlagen ja mehrheitlich nur vom Hörensagen. Und sollte der FCB trotzdem einmal verlieren, dann war es meist keine wichtige Partie – und der Meistertitel/Cuptitel trotzdem Tatsache.

Das alles sind natürlich nur unfertige Gedanken, die ich vor den Spielen hatte.

Und noch zwei kleine Anmerkungen:
1. Mein Sitznachbar gestern – ein FCB-Fan – meinte, dass mit dem Sieg gegen Tottenham wohl auch klar sei, dass der FC Basel momentan in der Premier League sicher auch mindestens Platz 3 erobern könnte. Was natürlich absoluter Blödsinn ist. Ich habe ihm dann entgegnet, dass im Umkehrschluss dann der FC St.Gallen ja auch auf dieser Position sein müsste, schliesslich haben die beiden Mannschaften in der aktuellen Saison in den Direktbegegnungen gleich viele Punkte geholt.
2. Wie doof dieser Sitznachbar übrigens war, zeigte sich dann beim Penaltyschiessen. Als Adebayor zum Punkt schritt, machten er und seine Freunde laut Affengeräusche (übrigens auch sonst ziemlich viele Leute um mich herum).